Rissaga (Meteotsunami) auf Mallorca und den Balearen

Eine sogenannte Rissaga ist ein hydrologisches Phänomen was meist nur im Hafenort Ciutedella auf Menorca und in den Balearischen Gewässern vorkommt.  Das Phänomen tritt in der Regel nur 1-2 mal im Jahr auf und ist meist nur sehr schwach. In manchen Fällen läuft das Hafenbecken innerhalb weniger Sekunden fast völlig leer, das Wasser kehrt dann in einer gewaltigen Welle zurück und verursacht mitunter große Schäden, wie am 21. Juni 1984 und am 15. Juni 2006.

  • 21. Juni 1984: mit Schäden in Millionenhöhe an Bars, Restaurants und Booten
  • 15. Juni 2006: Anstieg um vier Meter binnen kürzester Zeit, zahlreiche Boote zerstört, Bars und Restaurants unter Wasser gesetzt

Die Ursache der Wasserschwankungen sind keine seismischen Aktivitäten wie Erdbeben. Es handelt sich um einen kurzen und plötzlichen Luftdruckabfall vom max. 8 hPa, dem Luftdruckschwankungen im minütlichen Abständen vorausgehen. Diese Schingungen der Atmosphäre übetragen sich wohl auf die Wasseroberfläche. Weitere Voraussetzungen für eine Rissaga sind eine geringe Wassertiefe und eine enge Bucht.

Dieser Meteotsunami ist wohl auch der Grund für die Flutwellen am 16 Juli 2018 in Port de Alcudia und Port d Andratx. In Port de Alcudia überspülte des Meerwasser mehrere Zentimeter hoch die Hafenpromenade. Nach Medienbereichten wurde neimand verletzt und es entstand geringer Sachsachaden. Auch im Hafen von Portocolom hat man die Auswirkungen zu spüren.

An der Südostküste Mallorca ist am 16.07.2018 ein deutscher Tourist ertrunken. Er war von einer Welle erfasst worden, diese habe allerdings nichts mit dem Rissaga-Phänomen zu tun.