Das schwarze Mallorcaschwein (Cerdo Negro)

Schweine werden schon seit urlanger Zeit auf Mallorca gehalten. Bereits der Philosoph und Theologe Ramón Llull erwähnt es in einigen seiner Werke. Das Fleisch des porcelle negra, wie es auf Mallorca heißt, war sehr beliebt und wurde auch exportiert. Früher war das Schlachtfest immer ein Familien- oder Dorfereignis. Das ganze Jahr über wird das Schwein gehegt und gepflegt. Ist es dann zu einem stattlichen Tier herangewachsen, wird es im Januar geschlachtet. Das Schlachtfest(matanca) war lange Zeit Bestandteil des Landlebens, sicherte es doch die Ernährung der Familie im Winter.

Beim Schlachtfest wird die ganze Familie eingespannt. Die Männer sind für das Töten und Zerlegen des Tieres verantwortlich. Die Frauen kochen das Blut und reinigen die Därme. Das Schwein wird komplett ausgeschlachtet und verwertet. Aus den Borsten werden Naturhaarbürsten gemacht. Aus einem Tel des Fleisches wird Wurst hergestellt. Der andere Teil wird gepökelt. Die Haut verarbeitet man zu Gebrauchsgegenständen, wie Taschen. Auch die Innereien werden gegessen. Höhepunkt des Festes ist das Essen und Trinken am Abend. So wurde es Jahrhunderte lang gehandhabt.
Erst als der Tourismus über Mallorca hereinbrach, geriet diese Tradition in Vergessenheit. Es lohnte sich nicht mehr. Die Familien wurden auseinandergerissen, weil viele junge Leute ihr Glück in den Küstenorten suchten.

Nicht mehr viele Familien züchten heute Schweine und halten ein Schlachtfest ab. Hat man die Möglichkeit an solch einem Fest teilzunehmen, sollte man es auf jeden Fall tun.

Äußerlich unterscheiden sich die schwarzen Schweine neben der Farbe auch durch Ihre langen Köpfe und Beine und den nach unten hängenden Ohren vom Hausschwein. Unter anderem wird das Fleisch der Schweine zum jamon serrano (Serano Schinken) und auch zu verschiedenen mallorquinischen Wurstsorten verarbeitet.( z.B. der Sobrassada)