Wanderung zum Castell de Alaro auf Mallorca
Das Castell de Alaro thront auf dem 800 Meter hohen Puig d Alaró, von wo aus man bei gutem Wetter einen grandiosen Blick auf die Insel hat. Während der Besetzung des Königreiches Mallorca durch die Katalanen wurde das Kastell erbittert verteidigt. Als das Castillo dann doch durch König Alfons erobert wurde, ließ er Guillem Cabrit und Guillem Bassa, die Anführer des Widerstandes, bei lebendigem Leib auf zwei Spießen rösten.
Anfahrt zum Castell de Alaro
Man verlässt Alaró auf der PM-210 Richtung Orient. Nach ca. zwei Kilometern zweigt links eine nicht bzw. teilweise asphaltierte Straße zum Castillo de Alaró ab. Der Weg führt durch Son Penyaflot nach Es Pouet. Hier beginnt der steile Aufstieg zur ehemaligen Trutzburg. Diese erstreckte sich früher praktisch über den ganzen Gipfel des 822 Meter hohen Puig d’Alaro. Heute sind nur noch Ruinen zu besichtigen.
Im Lokal Es Verger kann man sich etwas stärken. Das Restaurant ist seit Jahren für seine leckere Lammschulter bekannt.
Bis hierhin kann man auch mit dem Auto fahren und es auf dem Parkplatz abstellen. (Es ist theoretisch auch noch bis zum Torweg mit dem Auto machbar, der Weg ist aber sehr, sehr schlecht.) Vom Wanderparkplatz unterhalb des Restaurants sind es nur noch ca 2,5 km bis zum Gipfel. Nach etwas 45 Minuten erreicht man den alten Torweg. Auf diesem geht man über Stufen die letzten 20 Minuten bis zum Gipfel.
Alternative Randerroute
Es gibt auch längere Routen zum Castell de Alaro. Man kann sein Auto unten in Alaro parken(Die Straße bis zum Restaurant und Wanderparkplatz ist nicht jedermanns Sache) und den ganzen Weg wandern. Oder Sie starten die Wanderung in Orient. Die gesamte Wanderung von Alaro über Orient zum Castell de Alaro ist hin und zurück etwa 18 km lang.
Der Blick zurück über das Tal von Alaró bis nach Palma ist überwältigend. Bei schönem Wetter kann man die ganze Insel überblicken. Auf dem Gipfel befindet sich eine bescheidene Herberge und Bar. Das Castell de Alaró ist stark mit der Geschichte Mallorcas verknüpft.
Wer noch etwas weiter gehen möchte gelangt nach einer ca 20 minütigen Wanderung zur Cova de Sant Antoni. Die Höhle ist nicht geschlossen und lässt sich durch einen kleinen Eingang mit etwas Mut und Trittsicherheit erkunden. Der Weg führt durch einen Kiefernwald und ist mit Steintürmen und blauen Farbklecksen markiert. Die Höhle dient den Bergziegen als Unterschlupf, auch sollen hier früher Einsiedler gelebt haben.
In der Höhle befindet sich ein kleiner Altar, sowie ein Auffanbecken für Regenwasser. Besonders schön ist eine große Öffnung, die vom Inneren der Höhle einen tollen Bilck ins Tal freigibt. Möchte man die Höhle besuchen sollt man aber sehr vorsichtig sein. Gerade wenn es geregnet hat. Es kann alles recht rutschig sein. Gutes Schuhwerk und Trittsicherheit sollten vorhanden sein.
Geschichtlicher Hintergrund
Die Geschichte des Castell de Alaró reicht bis ins 10. Jahrhundert zurück, als die Mauren die Insel besetzten. Die Burg wurde als Verteidigungsanlage genutzt und diente auch als Rückzugsort für arabische Truppen.
Zu dieser Zeit gab es bereits eine Festung, die den Eroberern acht Jahre und sechs Monate Widerstand leistete. Als König Jakob I. die maurische Herrschaft 1229 beendete, überließen ihm die fliehenden mallorquinischen Muslime 1231 die Burg. Jakob I. übertrug nach der Invasion auf Mallorca kurzzeitig den Templern die Aufsicht über die strategisch wichtige militärische Anlage.
1285 wurde das Castell d’Alaró ein weiteres Mal angegriffen, diesmal durch den aragonesischen König Alfons III. Sein Onkel Jakob II. war als König von Mallorca Vasall der Krone von Aragón, galt jedoch als unzuverlässig und hatte sich heimlich mit Frankreich verbündet, das gewillt war, Aragón zu vereinnahmen. Alfons II. führte eine Strafexpedition nach Mallorca und konnte Palma in wenigen Tagen erobern, vorerst aber nicht das Castell d’Alaró. Bei der endgültigen Zerschlagung des Königreiches Mallorca durch Peter IV. von Aragón im Jahr 1349 fiel auch das Castell d’Alaró. Im vierzehnten und fünfzehnten Jahrhundert wurde die Burg schrittweise aufgegeben. Während der Pest im Jahr 1564 diente das Gebäude als Quarantänestation und Notlazarett. Eine militärische Besatzung gab es bis 1741. Ab diesem Zeitpunkt erfolgte die Nutzung des Ortes ausschließlich zu religiösen Zwecken, nachdem im Jahre 1622 eine Kapelle gebaut worden war.
Während des 19. Jahrhunderts verfiel die Burg zunehmend und wurde schließlich von der Gemeinde Alaró erworben, die begann, Restaurierungsarbeiten durchzuführen. Während des spanischen Bürgerkrieges wurde die Burg erneut besetzt, diesmal von republikanischen Truppen, die sie als militärische Anlage nutzten.